Höhenangst

Höhenangst

Ich, Vanessa, habe auf einem Klassenausflug entdeckt, dass ich akute Höhenangst habe.
Wir sind mit der Klasse in den Hochseilgarten in Marburg gefahren. Ich hatte die Ehre, als erste hochklettern zu dürfen; ich bekam etwas Angst. Noch nicht mal in der Hälfte angekommen, wollt ich wieder runter. Eine Stunde später probierte ich es noch mal woanders; diese Disziplin hieß Catwalk, man musste in 10 Meter Höhe an einem Seil laufen. Ich dachte, dass ich das schaffen würde, doch schon nach den ersten 3 Metern bekam ich einen Heulkrampf, gab ich erneut auf, ich wollt runter.

Meine Lehrer haben mich beruhigt, dass das nicht so schlimm sei. Meine Lehrerin hat mir vorgeschlagen, mich zu sichern und dann bin ich wirklich, obwohl ich Höhenangst habe, 15 Meter an einem Netzseil hochgeklettert. Danach war ich erleichtert, dass ich es doch noch geschafft habe, wenn auch nur unter großer Anspannung. Doch es sollte sich was ändern, dass ich auch ohne Höhenangst demnächst da hochkomme.

Also bin ich zu Iris Dickhöfer in die Traumahilfe gegangen. Iris, die diesen Beruf schon lange ausübt und viel Erfahrung hat, hat mit mir meine erste Sitzung gehalten. Ich musste die ganze Situation noch einmal durchleben, was nicht sehr schön war. Dabei haben wir herausgefunden, dass ich als kleines Kind die Treppe hinuntergefallen bin, was der Grund für meine plötzliche Höhenangst sein kann. Iris hat mich diese Situation noch mal durchleben lassen. Diese Sitzung war sehr anstrengend, doch danach ging es mir viel besser und ich konnte ohne weiteres an den Hochseilgarten denken, ohne dass mir schwindelig geworden ist und ich Beklemmungen bekam. Kurz darauf bin ich mit meiner Freundin in den Urlaub gefahren, doch dort hat mich meine Höhenangst wieder überholt. Das hieß, dass ich noch eine Sitzung bei der Begleiterin brauchte.

Danach hatte ich bis heute keine Höhenangst mehr.

Danke

Ergänzung

Nachdem ich auf dem Turm in Freiburg war, habe ich gemerkt, dass ich noch mal zu meiner Begleiterin Iris musste. Also lag ich wieder bei ihr auf der Couch, doch diesmal führte sie mich viel weiter zurück. Ich sah einen langen Tunnel, durch den ich hin- und hergeschüttelt wurde und plötzlich ging es nach oben. Nach der Sitzung hat sie mir das dann erklärt. Sie hat meine Mutter gefragt, wie meine Geburt war, danach war uns klar, dass das Erlebte mit meiner Geburt zusammenhängt.

Ich fühlte mich besser und fuhr auf den Turm in Burgholz, um zu testen, ob ich noch Höhenangst habe. Es ging mir auf jeden Fall besser als sonst, wenn ich so hoch steige. Mir zitterten zwar noch die Knie, aber es ging besser. Nachdem ich jetzt das letzte Mal da war, geht es mir schon viel besser mit meiner Höhenangst. Danke, Iris, dass du mir geholfen hast.

In verschiedenen Lebenssituationen merke ich trotzdem immer noch Anzeichen von meiner Angst in der Höhe. Einmal werde ich Iris noch besuchen, dann, so denke ich, werde ich geheilt sein.

Jetzt, nachdem ich Iris ein weiteres Mal besucht habe, denke ich, dass ich meine Höhenangst überwunden habe. Ich kann fast überall hinunterschauen, es darf bloß nicht zu dolle wackeln. Getestet habe ich es in Frankfurt im Zeil-Kaufhaus, wo der Aufzug aus Glas ist und man von oben, ich glaube siebter Stock, bis nach unten schauen kann. Mir war zwar ein klein wenig mulmig im Bauch, aber ich konnte einen längeren Blick wagen. Ich habe es geschafft, meine Angst zu überwinden und ich denke, ihr könnt es auch schaffen. Das war meine Geschichte. Ich wünsche jedem von euch den Mut, sich in die Obhut von Iris zu geben, sie kann bestimmt auch euch helfen.

Ich, die Mutter von Vanessa, habe nach der Sitzung mit Iris gesprochen, wir sind gemeinsam die Geburt von Vanessa durchgegangen und haben somit festgestellt, dass die Höhenangst von Vany mit großer Wahrscheinlichkeit mit dem Geburtstrauma zusammenhängt. Mir ist klar geworden, dass mein ständiges Treppauf, Treppab während der beginnenden Geburt (um die Wehen einzuleiten) das Schütteltrauma im dunklen Tunnel bei meiner Tochter ausgelöst hat. Da sie dann auch noch per Kaiserschnitt auf die Welt geholt wurde, konnte sie sich gar nicht so schnell auf die veränderte Situation einstellen und erlitt ein Trauma, was jetzt erst in späterer Kindheit durch die Höhenangst zu Tage kommt.

Es ist interessant, mitzuerleben, wie sich ein Mensch während einer Sitzung verändert. Meiner Tochter hat jede Sitzung ein großes Stück weitergeholfen, ihre Höhenangst zu überwinden. Ich denke, noch ein bis zwei Sitzungen und sie wird ohne Probleme die Höhe überwinden.

Danke, Iris

Nun nach der letzten Sitzung, nachdem Vanessa ihre Geburt noch mal erlebt hat, geht es ihr sehr gut und wir sind Iris sehr dankbar dafür.

So eine Begleitung kann ich nur allen mit solchen Problemen empfehlen.
Vanessa, 14, aus Kirchhain

Share by: